Bleiverbot - was bedeutet es für das sportliche Schießen?

Auf EU-Ebene gibt es Bestrebungen, bleihaltige Munition nicht nur für die Jagd sondern auch für das Sportschießen zu verbieten. Mögliche Auswirkungen für Sportschützen wären:

Blei weist eine sehr hohe Dichte auf. Will man Geschosse mit gleichem Gewicht aus anderen Materialien herstellen, müssen diese ein größeres Volumen aufweisen. Da der Durchmesser von Geschossen allerdings durch das Kaliber gleich bleiben muss, können nur längere Geschosse verwendet werden. Entweder ist es so für die Hersteller schwieriger, überhaupt die Kaliberabmessungen einzuhalten, oder aber das größere Geschoss muss tiefer in der Hülse sitzen, wodurch weniger Raum für die Treibladung zur Verfügung steht- es kann bei der Zündung zu Überdruck kommen. Längere Geschosse sind außerdem durch die Hebelwirkung, die beim Freiflug auf sie wirken anfälliger dafür, ins “Trudeln" zu geraten- also erfordern sie einen engeren Drall um dies auszugleichen. Es besteht also die Gefahr, dass bestehende Waffen mit längeren Geschossen weniger präzise Schussleistungen erzielen.  Alternative Materialien sind meist härter als Blei- dies führt zu einem erhöhten Laufverschleiß. 

Zuletzt ist bleifreie Munition oft wesentlich teurer als Munition mit Bleigeschossen- für durchschnittliche Jäger, die pro Jagdsaison 1-2 Schachteln Munition jagdlich verschießen fällt der Aufschlag kaum ins Gewicht. Sportschützen verschießen mitunter tausende Schuss pro Saison, wodurch ein Bleiverbot die Kosten auf ein existenzgefährdendes Level anheben kann. 

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Veröffentlichung

Sa, 12. November 2022

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